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Die Vorlesung stellt die Geschichte Frankreich von der Ermordung Heinrichs III., des letzten Valois, bis zur... Show More
Die Vorlesung stellt die Geschichte Frankreich von der Ermordung Heinrichs III., des letzten Valois, bis zur Französischen Revolution dar, sie setzt sich also mit dem Ancien Régime im engeren Sinne des Wortes auseinander. Im Vordergrund stehen dabei der Strukturwandel von Staat und Gesellschaft von der Krise der Religionskriege über die klassische absolute Monarchie Ludwigs XIV. bis hin zum Verwaltungsstaat des 18 Jahrhunderts mit seinen rivalisierenden Eliten. Einbezogen werden aber auch die kirchlich-religiösen Entwicklungen, die vom Triumph des klassischen Reform-Katholizismus nach 1600 über die „Abenddämmerung der Mystik" im späten 17. Jahrhundert, die Verbreitung der Hugenotten und den Streit mit den Jansenisten bis zur Entchristlichung des 18. Jahrhunderts reichen. Schließlich werden wir einen Blick werfen auf die eskalierende Krise des Ancien Régime seit etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts, zu der auch die Entstehung einer kritischen „öffentlichen Meinung" gehört Show Less
1572 - 1600
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Vorlesung:
Die latenten Spannungen zwischen den Adelsclans werden konfessionell ausgeweitet. Die Religionskriege haben mehrere Ursachen:
--> Schwäche der Krone: König und Herrscher von Frankreich durfte nur ein Mann sein (männliche dynastische Erblinie), da Frauen von der Macht ausgeschlossen waren. In der Regel waren die Thronfolger zum Zeitpunkt der Machtübernahme aber minderjährig, weswegen der Staat von Regenten im Namen der Herrscher geführt wurde. Dies führte zu einer allgemeinen Machtdiffusion.
Dieser Diffusion versuchte man mit den Bemühungen ausländische Adelsgeschlechter in Frankreich anzusiedeln (Guise, Gonzaga) eine Klientelpolitik zu etablieren. Diese Adelshäuser nutzten die Gunst der Stunde um eine gefestigte Machtposition aufzubauen. Als Beispiel kann die Familie der Guise angesehen werden, die durch Kirchenpfründe zu enormem Reichtum gelangte. (Der Vater Maria Stuarts war ein Guise)
Außenpolitisch konnten die Katholiken (Hause Valois) auf die Hilfe Spaniens zählen, welches mit ca. 50.000 - 70.000 Mann aus dem Norden (Spanische Niederlande) in Frankreich intervenierte.
Die Protestanten (Hause Bourbon) wurde durch den Kurfürsten der Pfalz (Calvinist) sowie durch Elisabeth I. (England) mit Reitern und Geld unterstützt. Dabei kamen erstere vor allem aus Deutschland und letzteres aus England. Dem König standen die Ordonanztruppen zur Verfügung, welche aber vom Adel kontrolliert wurden. Weiterhin verfügte die Krone über die Grenztruppen.
1589 - 1789
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Vorlesung:
In seinem engeren Sinne wird mit der geschichtlichen Bezeichnung „Ancien Régime“ die Regierungsform der absolutistisch herrschenden Bourbonen in Frankreich bezeichnet. Diese kamen 1589 mit König Heinrich IV. erstmals auf den Thron und regierten gut 200 Jahre ohne Unterbrechung.
Die drei Jahre zwischen 1789, dem Beginn der Französischen Revolution, und 1792, dem Jahr der vollständigen Beseitigung des Ancien Régime, gelten als Übergangszeit. In dieser war die uneingeschränkte Herrschaft des Königs bereits gebrochen, die Monarchie als solche bestand aber noch. Ausgerufen wurde die erste Republik in Frankreich erst am 21. September 1792, am Tag nach dem Sieg der französischen Revolutionstruppen gegen die anti-revolutionären Koalitionäre in der Schlacht von Valmy. Zu diesem Zeitpunkt war der König Ludwig XVI. schon seit sechs Wochen verhaftet.
1601 - 1700
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Vorlesung:
Der Charakter des 17. Jhd.:
-->in Deutschland herrschte der 30-Jährige Krieg, "Zeitalter der zerstörung"
--> Age Classique in Frankreich: - Baukultur rationaler an den Formen der Antike orientierter Architektur
--> entscheidende Werke von Descartes, Rascines und Molieres
--> rationaler Geist
--> l'honnete homme: Sozialprestige, Sinn für Maß und Selbstbeherrschung (nach Nicolas Faret 1630) als Tugenden für den Mann von Adel
Frankreich wird zur Hegemonialmacht in Europa, Französisch wird später auch zur Sprache der Gelehrten in Europa
--> In der älteren Literatur finden sich häufig Analogien zwischen der Kultur und der politischen Ordnung, z.B. der geometrische Geist, welcher alles rational plante scheint in der Herrschaft der absoluten Monarchen genauso lebendig zu sein, wie in den Werken eines Descartes und der Anlage des Schlosses und der Gärten von Versailles.
1562 - 1563
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1567 - 1568
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1568 - 1570
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1572 - 1573
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1574 - 1576
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1576 - 1577
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1579 - 1580
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1585 - 1598
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Der Achte Hugenottenkrieg (1585–1598) war der letzte und längste der Hugenottenkriege zwischen 1562 und 1598 – Bürgerkriege, die mit ihren Folgewirkungen Frankreich für etwa 100 Jahre schwächten.
Heinrich von Navarra setzte sich nach dem Aussterben der Valois als Heinrich IV. von Frankreich durch, obwohl er ursprünglich Protestant (= Hugenotte) war. Im Edikt von Nantes vom April 1598 gewährte er den Hugenotten beschränkte Religionsfreiheit, womit er durch hugenottische Sicherheitsplätze die Ängste der Hugenotten beschwichtigte. Der Krieg wurde ab 1588 auch ein internationaler Konflikt, der mit dem Freiheitskampf der Niederlande und dem englisch-spanischen Seekrieg zwischen Elisabeth I. von England und Philipp II. von Spanien wechselwirkte und in dem Frankreich sich trotz des Bürgerkriegs gegen Spanien behauptete.
1610 - 1628
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1618 - 1648
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1628 - 1629
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Die Hugenotten bildeten im Frankreich Ludwigs XIII. einen Staat im Staate. Durch die Garantien des Edikts von Nantes verfügten sie über Städte und Befestigungsanlagen unter eigener Verwaltung („militärische Sicherheitsplätze“) und über erhebliche Subsidien ihres natürlichen Verbündeten England.
Nach der Ermordung der Integrationsfigur Heinrich IV. kam es wiederholt zu Unruhen und militärischen Auseinandersetzungen. Richelieu musste das militärische Potenzial der Hugenotten brechen, um den Absolutismus in Frankreich dauerhaft zu etablieren.
Nach dem Fall der bedeutendsten hugenottischen Stadt La Rochelle nach über einjähriger Belagerung im Jahre 1628 beließ Richelieu den Hugenotten im Gnadenedikt von Alès von 1629 zwar ihre Kultfreiheit, nahm ihnen jedoch ihre militärischen Sicherheitsplätze: Die hugenottische Militärpartei war damit dauerhaft entmachtet.
Vorlesung Prof. Dr. Asch:
--> La Rochelle verfügt über eine größere Flotte als der König
--> 25.000 Mann sind sofort mobilisierbar
--> die Hugenotten sind überproportional unter den Eliten und im Adel vertreten
--> "Für Richlieu ein Dorn im Auge"
--> Protestanten waren in Frankreich nur eine geduldete Minderheit
--> 1628 kam es zur endgültigen Niederwerfung der Hugenotten, da La Rochelle trotz britischen Entsatzes fällt. Eine Unterdrückung versuchte man aber zu vermeiden, da Frankreich außenpolitisch auf protestantische Verbündete (Vereinigte Niederlande, Hessen-Kassel, Schweden) angewiesen war.
1635 - 1659
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Der Französisch-Spanische Krieg (1635–1659) war ein militärischer Konflikt zwischen den Königreichen Spanien und Frankreich, der zum großen Teil parallel zu anderen großen Konflikten, insbesondere dem Dreißigjährigen Krieg und dem Achtzigjährigen Krieg stattfand. Er wurde durch den Pyrenäenfrieden 1659 beendet. Mit ihm endete auch das Zeitalter der Dominanz Spaniens und das Zeitalter der Vorherrschaft Frankreichs in Europa begann.
Vorlesung:
Die Kriegserklärung an Spanien war in Frankreich hochgradig umstritten. Richlieu versuchte dabei aber nicht in den 30-Jährigen Krieg verwickelt zu werden. Trotz dieser Bemühungen wurde Frankreich später in diesen Krieg involviert. Die Franzosen konnten durch den Einsatz großer deutscher Söldnerheere und der materiellen Unterstützung am Ende den Sieg verbuchen.
Besonders die Kriegsziele in Deutschland :
1. Anti-spanisches Bündnissystem
2. Bruch der spanischen Vormachtstellung
3. Verhinderung der Machtzentralisation des dt. Kaisers werden erreicht.
1643 schlägt der Grande Conde als Erster die spanischen terzios bei Rocroi. Durch den Westfälischen Frieden von Münster und Osnabrück kommt es zur Sicherung des Einflusses im Reich, welcher mit dem Erwerb des Elsass einhergeht. Ebenso wird so eine Allianz Madrid-Wien verhindert.
Durch den Separatfrieden zwischen den Niederlanden und Spanien scheiden die Vereinten Niederlande als Bündnispartner gegen Spanien aus.
1640
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Durch den Aufstand in Katalonien scheint ein Anschluss an Frankreich möglich.
1648 - 1653
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Die Erfolge Frankreichs gegen Habsburg hatten einen hohen Preis:
--> die starke steuerliche Belastung der Bevölkerung führte zu ständigen Steurrevolten
--> das eigene Land wurde durch die Einquartierung und Plünderung durch die französische Armee stark zerstört
--> durch fehlende Anreizsysteme und schlechte Bezahlung war die französische Armee oftmals weit unter ihrer Sollstärke und stark demoralisiert
Dies kulminierte in der Fronde ("Schleuder") welche von 1648-53 währte. Die Fronde war keine Revolution zur Beendigung der Monarchie, sondern vielmehr eine Forderung nach Reformen. Da der König minderjährig war, war die Fronde durch starke persönliche Angriffe auf den königlichen Berater Kardinal Mazarin gekennzeichnet. Diesem wurde Misswirtschaft, Bereicherung und Patronage vorgeworfen. Während der Fronde wurden keine politischen Grundsatzdiskussionen geführt, da ein Rückfall in die Zeiten der Religionskriege befürchtet wurde.
- "Revolution mit angezogener Handbremse"
- "In Frankreich gehören Politik und Gewalt zusammen"
1648 - 1650
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Diese geht aus dem Zusammenbruch der frz. Staatsfinanzen hervor und wird zu Beginn vor allem von officiers, parlamentaires (Parlamentsräte) und den mit vererblichen Titeln ausgestatten Beamten ausgetragen.
1650 - 1653
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Die königliche Familie und ihr engeres Personal flüchtete im Januar 1649 nach Saint Germain und lebten dort unter ärmlichen Umständen, bis die Armee, die unter der Führung von Louis II. de Bourbon, prince de Condé Paris belagerte, im März 1649 den Frieden von Rueil erzwang, in dem der Hof Reformen versprach. Wenige Monate später jedoch entstand ein Konflikt zwischen dem Königshof und Condé, der sich Hoffnungen auf den Platz von Mazarin gemacht hatte. Condé versuchte, die richterliche Opposition wiederzubeleben, was ihm nur zum Teil gelang, und wiegelte auch andere Vertreter des Hochadels auf, darunter den noch lebenden jüngeren Bruder Ludwigs XIII. Als Mazarin Condé Anfang 1650 verhaften ließ, zogen dessen Anhänger aus dem Hochadel Truppen in den Provinzen zusammen und zettelten Aufstände an: Die Fronde des Princes begann. Condé wurde schließlich freigelassen, und Mazarin ging 1651 zum Kölner Erzbischof Maximilian Heinrich von Bayern nach Brühl ins Exil.
Anschließend zerstritt sich die Opposition ziemlich rasch, und Condé verließ seinerseits Paris, um andere Unzufriedene und sogar Spanien in den Machtkampf hineinzuziehen. 1651 erlitten die Frondeure bei Bordeaux eine Niederlage gegen königstreue Truppe. 1652 nahm Condé Paris mit Hilfe der Stadtbevölkerung ein, doch erhob sie sich sehr bald gegen ihn, sodass er Anfang 1653 nach Spanien flüchtete. Königinmutter Anna von Österreich, der junge König und der Hof, die erneut geflohen waren, kehrten zurück. 1654 kehrte auch Mazarin, der aus der Ferne weiter seine Fäden gezogen hatte, zurück, nahm die letzten Bastionen der Aufständischen ein und ließ ihre hochstehenden Anführer bestrafen. In der Regel wurden sie aus Paris verbannt.
1701 - 1714
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Der Spanische Erbfolgekrieg (1701–1714) war ein Kabinettskrieg, der um das Erbe des letzten spanischen Habsburgers, König Karl II. von Spanien, geführt wurde. Eine Allianz um die österreichischen Habsburger und England bzw. Großbritannien kämpfte gegen eine von Frankreich angeführte Kriegskoalition. Letztlich gelang es Frankreich, mit Philipp V. die bis heute amtierende Dynastie der Bourbonen auf den spanischen Thron zu bringen. Fast alle an dem Krieg beteiligten Mächte hatten am Ende des Krieges zumindest Teilerfolge erzielt.
1740 - 1748
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Der Österreichische Erbfolgekrieg (1740–1748) brach aus, als nach dem Tod Kaiser Karls VI. (und damit dem Aussterben des Hauses Habsburg im Mannesstamm) seine Tochter Maria Theresia den österreichischen Erzherzogthron bestieg und mehrere europäische Fürsten eigene Ansprüche auf die Habsburgischen Erblande bzw. das römisch-deutsche Kaisertum erhoben. Der Konflikt wuchs sich zu einem weltumspannenden Krieg aus.
1756 - 1763
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Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) kämpften mit Preußen und Großbritannien/Kurhannover auf der einen und der kaiserlichen österreichischen Habsburgermonarchie, Frankreich und Russland sowie dem Heiligen Römischen Reich auf der anderen Seite alle europäischen Großmächte dieser Zeit. Auch mittlere und kleine Staaten waren an den Auseinandersetzungen beteiligt.
Der Krieg wurde in Mitteleuropa, Portugal, Nordamerika, Indien, der Karibik sowie auf den Weltmeeren ausgefochten, weswegen er von Historikern gelegentlich auch als ein (erster) Weltkrieg angesehen wird. Während Preußen, Habsburg und Russland primär um die Vorherrschaft in Mitteleuropa kämpften, ging es für Großbritannien und Frankreich auch um die Herrschaft in Nordamerika und Indien.
Aus preußischer Sicht wurde der Siebenjährige Krieg mit seinen unterschiedlichen Schauplätzen auch als Dritter Schlesischer Krieg bezeichnet.
In Nordamerika sprachen die Briten vom French and Indian War oder Great War for the Empire, die Franzosen vom La guerre de la Conquête. Die britische Invasion der Philippinen im Jahre 1762 hieß aus spanischer Sicht Ocupación británica de Manila. Die Kampfhandlungen auf dem indischen Subkontinent werden Dritter Karnatischer Krieg genannt.
1560 - 1563
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1563 - 1574
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1574 - 1589
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Von 1573–1574 vorübergehend König von Polen-Litauen. Vier weitere Hugenottenkriege fanden während seiner Regierungszeit statt. Da seine Ehe kinderlos blieb, bestimmte er Heinrich von Navarra zu seinem Nachfolger.
Heinrich III. ist der letzte der Valois. Unter seiner Herrschaft und jener Karls IX.(die letzten Valois) gerät Frankreich in eine tiefe Krise. Religiöse Konflikte, Fehden, eine Entfremdung von Monarch und Adel sowie ein großes Misstrauen gegenüber der Monarchie bestimmen das politische Geschehen.
Erst unter Heinrich IV. wird das verlorene Vertrauen wiederhergestellt. Besonders seine Konversion zum Katholizismus sowie die Tatsache, dass er seine Truppen selbst und erfolgreich in die Schlacht führte mache ihn populär. Auch die von Heinrich IV. betriebene Resakralisierung - die Wiederaufnahme mittelalterlicher Traditionen - stabilisiert die Lage.
1589 - 1610
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Heinrich IV., von Navarra (französisch Henri IV, Henri le Grand, gascognisch Enric Quate Lo Gran; * 13. Dezember 1553 in Pau, Navarra, als Heinrich von Bourbon; † 14. Mai 1610 in Paris) war von 1589 bis zu seiner Ermordung 1610 König von Frankreich und seit 1572 als Heinrich III. König von Navarra. In seiner gascognischen Heimat nannte man ihn in der Landessprache lo nòstre bon rei Enric (deutsch unser guter König Heinrich).
Heinrich spielte als Erster Prinz von Geblüt und Anführer der hugenottischen Partei eine zentrale Rolle in den Hugenottenkriegen. Nach dem Aussterben des Hauses Valois erbte er die französische Krone und wurde der erste König aus dem Haus Bourbon. Er konnte sich jedoch erst nach seinem Übertritt zum Katholizismus endgültig auf Frankreichs Thron durchsetzen. Als König baute Heinrich IV. das von den Bürgerkriegen zerrüttete Land wieder auf und formte die Grundlagen für den französischen Einheitsstaat. Das Edikt von Nantes, das den französischen Protestanten freie Religionsausübung zusicherte, war einer der maßgeblichsten Erlasse seiner Regierungszeit. Außenpolitisch positionierte er das Land wieder als ernstzunehmende Großmacht und nahm den Kampf Frankreichs gegen das Haus Habsburg wieder auf, um so die Vorherrschaft in Europa zurückzugewinnen.
Vorlesung:
Heinrich verfügte über eine ungezwungene Umgangsform. Er wurde in der Kunst häufig in der Gestalt des Herkules dargestellt. Diese Analogie zielte auf seine Ausrichtung als Neu-Stoiker, welcher als Garant des irdischen Friedens bereit ist, sich für sein Volk zu opfern (Vgl. Ermordung durch Ravaillac) und gründete so einen Mythos der Bourbonen. Er siegte über Spanien und konsolidierte die Staatsfinanzen. Dabei spielte der Freund und Protestant, der Herzog von Sully eine gewichtige Rolle.
Unter Heinrich IV. kam es nicht zu einer Säkularisierung, sondern eher zu einer "recharge de religion", welche von der Kompetenz des Monarchen abhängig war. Dieser Prozess verlief auf dem Höhepunkt des Reformkatholizismus und stellt eine partielle Erklärung der Probleme im ausgehenden 18. Jahrhundert dar, die zur französischen Revolution führten.
Trotz der Konsolidierung weiterhin Krisensymptome:
1. Aufgeblähter Beamtenstand
2. Geschwächte Position des Königs verhindert Reformen
3. Gewalttätigkeit unter der Bevölkerung
4. Geographische Problematik: Zangenposition zwischen spanischem Machtbereich. Diese Lage schafft eine latente Kriegsgefahr. Im Erbstreit um Jülich-Kleve-Berg (strategisch wichtiges Gebiet) will Heinrich IV. gegen Spanien intervenieren, was zu Zweifeln an der Aufrichtigkeit seines Glaubens führt und in einem Attentat auf seine Person kulminiert. Einzig durch den Rückzug der Witwe de Medici wird der Ausbruch eines Religionskrieges verhindert.
1610 - 1614
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1614 - 1643
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Ludwig XIII. wurde 1601 von Marie de Medici geboren. "Er hält sich für einen Versager" (O-Ton Prof. Dr. Asch). Seine Mutter hält ihn nicht für einen würdigen König und bevorzugt stattdessen den Günstling Concino Concini. Der damals sechzehnjährige Ludwig lässt diesen und seine Frau ermorden. Im weiteren Verlauf der Zeit kommt es zu einer immer stärkeren Loslösung von seiner Mutter und zu einer stärkeren Hinwendung zu Kardinal Richlieu.
1643 - 1651
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1651 - 1715
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1715 - 1723
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1723 - 1774
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1774 - 1792
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08/24/1572
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Vorlesung:
In Paris heiraten ein Valois und eine Bourbonin. Daraufhin beschließt König Karl IX. und Guise, die Führer der Protestanten zu ermorden. Der Volkszorn gegen die Hugenotten wächst sich jedoch zu einem Massaker aus, welchem in Paris ca. 3000 Menschen und weiteren 10.000 in ganz Frankreich zum Opfer fallen. Durch diese Eskalation der Gewalt löst sich das Vertrauen der Protestanten in die Krone auf - es kommt zu einer Radikalisierung beider Seiten, aufgrund des Rechtsbruches. Besonders Katharina de Medici wird verdächtigt. Es geht das Gerücht, dass sie den Befehl zur Tötung gegeben haben soll. Dieses Gerücht ließ sich aber nicht beweisen. Die Zahl der Protestanten ging von 12% um die Hälfte auf rund 6% zurück. Dramatisch war dieser Umstand vor dem Hintergrund, dass der Protestantismus ein Elitenphänomen war. In der Folgezeit gelang es nicht, Frankreich zum Katholizismus zurückzuführen.
Hinzugefügt werden muss außerdem, dass nicht alle Katholiken auf die Vernichtung der Hugenotten drängten. In der Forschung ist von einer Dichotomie unter den Katholiken die Rede:
1. radikale Katholiken: Dieses wurde von den Guise geführt und duldete keine Kompromisse im Umgang mit den Protestanten
2. moderate Katholiken: Diese waren stark auf einen Ausgleich bedacht.
Erstere Gruppe stand im starken Konflikt mit Heinrich IV. da die Bourbonen zum Protestantismus konvertiert waren. Dementsprechend waren politische Morde an der Tagesordnung, Unter anderem auch ein Kardinal, was dazu führte, dass eine latente Exkommunikation über König Heinrich III. schwebte. Nach dessen Ermordung kommt es zu einem biologischen Zufall: da alle Nachfolger aus dem Hause Valois sterben, ist mit Heinreich von Navarra nun ein Bourbone der rechtmäßige Thronerbe. Dieser konvertiert zum Katholizismus (vor dem Hintergrund der sakralen Aufladung der Monarchie, in welcher der König auch Priester war und Salbungsrituale erhalten musste) und wird 1589 neuer König von Frankreich.
1598
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Mit dem Edikt von Nantes sowie dem Frieden von Veroins (mit Spanien) werden die Religionskriege nach 30 Jahren beendet.
Dieses erlaubte den Hugenotten den Bau protestantischer "Tempel" in Frankreich. Außerdem erhielten die Protestanten Festungen mit dazugehörigen Sicherheitszonen. (u.a. La Rochelle). Endlich wurden auch sog. "Chambres mispartis" eingerichtet, in welchen nach religiösem Proporz Richter über Streitigkeiten zwischen Hugenotten und Katholiken entschieden.
1589 - 1610
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Vorlesung:
Der Herzog von Sully, ein Protestant und Freund Heinrichs IV., trug maßgeblich zur Konsolidierung der französischen Staatsfinanzen bei. Durch die Herbeigeführte Ehe mit Marie de Medici wurde dem König eine Schuldenlast von 3,5 Millionen Livres erlassen. Der von Sully schloss weiterhin Abkommen über Schuldenschnitte mit England unter Elisabeth I. und der Schweiz (An die Schweizer wurde nur ein Bruchteil der Schulden in Höhe von 35 Millionen Livres zurückgezahlt). Insgesamt sanierte er das Finanzwesen, indem er ca. 200 Millionen Livres an Schulden abbaute. Weiterhin organisierte und vereinfachte er das Steuerwesen (niedrigere direkte Steuern, höhere indirekte Steuern) und trug maßgeblich zum Aufbau und zur Sanierung der französischen Infrastruktur (Kanäle [Seine-Loire-Kanal, Pont Neuf], Straßen, Häfen, Wiederaufbaupolitik in den zerstörten Gebieten) bei. Nach dem Attentat auf Heinrich IV. wurde er von seinen Ämtern entbunden und zog sich mit einem enormen Vermögen auf seinen Landsitz zurück. Ludwig XIII. konsultierte ihn aber dennoch regelmäßig zu politischen Fragen.
Wikipedia:
Ein strenger Calvinist, stolz und schroff, trat er auch seinem königlichen Freund, besonders seiner Verschwendung und Ausschweifung, wiederholt mit Energie entgegen; doch vereinte beide bald wieder die gemeinsame Liebe zum Vaterland. Deswegen riet er auch 1593 Heinrich zur Annahme des Katholizismus, um den Bürgerkrieg zu beendigen.
1597 an die Spitze der Finanzen gestellt (Conseiller aux Finances), tilgte er eine Staatsschuld von 200 Millionen Livres, erwarb den größten Teil der verschleuderten Domänen zurück, hob eine Menge überflüssiger Ämter auf, ordnete und vereinfachte das Steuerwesen, baute Straßen, führte die Seidenkultur und andere Erwerbszweige ein und begünstigte den Ackerbau; diesen und die Weidewirtschaft (mfrz. pastourage, frz. pâtourage) erklärte er wiederholt als die Brüste, von denen Frankreich ernährt werde («Labourage et pasturage sont les deux mamelles dont la France est alimentée».)
Seit 1599 auch als erster Großmeister der Artillerie von Frankreich und Oberaufseher über alle Befestigungen des Landes, stellte er in kurzem die öffentliche Ruhe wieder her, namentlich durch Vernichtung vieler Räuberbanden. Auf Heinrichs Zug nach Savoyen (1600) eroberte Sully die für unüberwindlich gehaltenen Festungen Montmelian und Bourg. Nach dem Frieden übernahm er unter dem Titel eines erblichen Kapitäns der Häfen, Flüsse und Kanäle das Département der öffentlichen Bauten, hob Zölle auf, erklärte den Getreidehandel für frei, legte Kanäle an und leistete in dieser Stellung viel für die Verbesserung der Kommunikationsmittel des Landes. Zugleich leitete er auch die auswärtigen Verhandlungen.
1604 wurde er zum Gouverneur von Poitou und 1606 für sein Schloss Sully an der Loire nebst den dazugehörigen Ländereien zum erblichen Herzog ernannt. Dabei erwarb er für sich selbst ein bedeutendes Vermögen. Nach der Ermordung Heinrichs IV. (14. Mai 1610) wurde er seiner Stellung am Hof entbunden und von diesem auf sein Schloss verwiesen; doch bediente sich auch Ludwig XIII. öfters seines Rats und ernannte ihn 1634 zum Marschall von Frankreich.
1624 - 1642
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1624 wechselt Richlieu in Ludwigs Lager. Er ist für diesen eine Vaterfigur und zollt dem König Anerkennung und Respekt. Richlieu war ein Günstlingsminister und wickelte für den Monarchen die unangenehmen Aufgaben ab (Ämterkauf etc.), dabei entwickelte er ein eigenes Klientensystem um die Politik vor Ort durchzusetzen. Auch häufte er ein großes Vermögen an, und war bei seinem Tod einer der reichsten Männer Frankreichs. Er kompensierte die Schwäche des Staatsapparates und war für den König eher Berater als Freund. Richlieu war außerdem ein Geistlicher im Rang eines Kardinals.
Historisch fällt seine Beurteilung sehr kontrovers aus:
--> Selbstbild: Staatsdiener, welcher immer in dessen Namen gehandelt hat. Dabei war das Ziel seines Handelns immer die rationale Politik. Er schreckte aber nicht vor Intrigen zurück, wenn diese zur Etablierung einer Französischen Dominanz beitrugen. Er selbst sah sich auch als Verfechter religiöser Toleranz. ("Nur ich kann Frankreich führen")
--> Im Adel und unter dem Klerus war Richlieu verhasst. Besonders wurde ihm die Nutzung eines ausgedehnten Spitzelsystems, Selbstsucht, Raffgier, Machtstreben und Günstlingswirtschaft vorgeworfen. In nichts stand diesen Vorwürfen die Verwicklung in einen langen Krieg mit Spanien nach.
--> Spanien dominierte für Richlieu die Politik, weswegen er keine Reformen unternahm sondern mit Notbehelfen regierte. Diese antispanische Außenpolitik verselbstständigte sich.
Richlieu handelte für die Gloire seines Hauses und den Ruhm der Nachwelt. Er bekämpfte das Duellwesen, sowie die devots, ("Frommen") welche das Trienter Konzil umsetzen wollten. (Innere Reformen, geringere Steuern, Beharren auf Sonderstellung der großen Adeligen und keine Allianzen mit Protestanten - auch nicht im Kampf gegen Spanien)
11/11/1630
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Nachdem er die Freiheit der Hugenotten beschränkt hatte, wollte sich Kardinal Richelieu mit den deutschen Protestanten gegen die Habsburger und die Katholiken verbünden, ein Plan, dem die religiöse Partei (Parti dévot) unter Führung der Königinmutter Maria von Medici und Gaston von Orléans, dem jüngeren Bruder des Königs, ablehnend gegenüberstand.
Der Parti dévot gelang es, den König von einem Bündnis mit den katholischen Habsburgern zu überzeugen, was die Entlassung Richelieus einschloss. Zur Sicherung der Entscheidung ließ sie danach die Tore des Palais du Luxembourg schließen, doch dem Kardinal gelang es trotzdem, in den Palast zu gelangen, zum König vorzudringen und seine Position zu erläutern.
Ludwig XIII. änderte in diesem Gespräch seine Position völlig, brach mit seiner Mutter und seinem Bruder – und zog sich umgehend ins Schloss Versailles zurück. Richelieu war in seinem Amt als leitender Minister bestätigt und hatte an diesem Tag den Gipfel seiner Macht erreicht.
1642 - 1661
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1643 - 1685
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1668 - 1683
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1722 - 1743
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1594
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Mit der Krönung und Salbung (sacre) Heinrichs IV. zum König von Frankreich löste das Haus Bourbon jenes der Valois ab.
1610
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König Heinrich IV. wird von dem religiösen Fanatiker Francois Ravaillac in der Rue Ferroniere mit zwei Messerstichen gemeuchelt. Ravaillac wird wenige Tage nach dem Mord an Heinrich IV. vor der Notre Dame hingerichtet, nachdem er zuvor grausam gefoltert wurde (Vierteilen, Kneifen, Brennen (Schwefel und Blei) etc.)
1626
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Vor 1626 war es Gang und Gebe, dass in der Gesellschaft eine große Gewaltbereitschaft verankert war. Weiterhin war das Autonomiestreben des Adels besonders groß. Fehden und Duelle waren weit verbreitet, da die Bevölkerung an den Gewaltzustand nach fast 40 Jahren Krieg gewöhnt war. Die Austragung von Meinungsverschiedenheiten unter Adeligen fand seit dem späten/mittleren 16. Jahrhundert mit Waffen auf Leben und Tod statt. In der Regel fochten die Sekundanten, welche durchaus eine Gruppe von bis zu acht Personen umfasste an der Seite der eigentlichen Duellanten. Dies führte zu einer großen Zahl an Toten Adeligen. Quellen bestätigen diesen Befund: "Von meinen Altersgenossen sind bis zu 6.000 Männern gestorben." 1626 stellte Kardinal Richelieu das Duell unter Todesstrafe. 1627 duellierte sich Montmorency mit dem Marquis d'Amboise auf der Place Royale. Letzter starb beim Duell, ersterer wurde gefasst und im Zuge einer königlichen Machtdemonstration hingerichtet.
1589 - 1789
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Bevölkerung im Ancien Regime:
→ 90% der Bevölkerung sind Bauern
→ Im Jahr 1600 verfügt Frankreich über eine Bevölkerung von 17 Millionen Menschen und verfügt damit über die größte Bevölkerung Europas. Im Vergleich: Spanien besaß ca. 8, England 9 Millionen Einwohner. Einzig das Heilige Römische Reich Deutscher Nation verfügte mit seinen 18 Millionen Einwohnern über eine größere Bevölkerung. Diese wurde durch den 30-Jährigen Krieg aber dezimiert. Auch war Frankreich im Vergleich zu anderen Ländern politisch wesentlich geschlossener.
→ Die Agrarverfassung war während des Ancien Regime regional sehr unterschiedlich
→ Es existierte keine gesamt-französische Gesellschaft: Recht, Steuerwesen, Zollgebiete und Dialekte differierten sehr stark und verhinderten die Herausbildung einer einheitlichen Gesellschaft
→ Ergo bestand ein Zusammengehörigkeitsgefühl nur unter den Eliten, nicht aber auf niederen Ebenen
→ Durch den verstärkten Anbau von Mais im Süden Frankreichs kam es nach 1660 zu fast keinen Hungersnöten mehr. Im Norden herrschte dahingegen oftmals Knappheit. Der Süden bot aber nicht automatisch bessere Lebensbedingungen. Beispielsweise war die Zehntsteuer härter und einschneidender als im Norden und floss zweckentfremdet in die Taschen der Kardinäle und Äbte. (Weswegen die Geistlichkeit im Süden verhasst war)
→ 10-15% der Bauern waren Großgrundbesitzer, diese waren teilweise höher gebildet und gaben als Arbeits- und Kreditgeber auf lokaler Ebene den Ton an.
→ Im Verlauf der Epoche, verstärkt im 18. Jahrhundert, ging der Landanteil der Bauern (35%) zurück. Den Rest teilte die Kirche (20%), das Bürgertum (20%)und der Adel (25%) unter sich auf.
→ Die Hälfte der ländlichen Bevölkerung lebt an der Armutsgrenze und ist latent von Hunger bedroht. Hunger und Revolution waren teilweise für die Revolution verantwortlich.
→ Krisenmanagement:
kirchliche Fastenzeiten v.a. im Winter, dies führte zum Abbau von sozialen Spannungen, da alle fasten mussten
Steuerrevolten
Gewalttätigkeiten in Dörfern relativ hoch, da durch spätes Heiraten eine große Zahl an jungen unbeschäftigten Männern existierte („Youth bulge“: hohes Heiratsalter, lasche Bestrafung von Körperverletzungen, strikter Ehrenkodex, bei welchem auf Bloßstellungen und soziale Bloßstellungen reagiert werden musste)
Im 17. Jahrhundert war der Hass gegenüber den Grundherren noch nicht so ausgeprägt, wie im 18. Jahrhundert, da diese damals ihre Patronagefunktion, (Schutz vor Wegelagerern und Steuereintreibern) noch gewissenhafter ausübten. Durch den Funktionsverlust der Seigneurie (Marginalisierung durch die Konkurrenz zur königlichen Verwaltung) wuchs die Kluft im 18 Jahrhundert zunehmend.
→ Um 1600 sind wohl nur 20% der Männer alphabetisiert; Die Alphabetisierungsrate unter Frauen lag noch dramatisch niedriger – wobei der Süden Frankreichs generell bildungsferner war als der Nord-Osten des Landes)
1589 - 1789
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Rechtsprechung im Ancien Regime:
Im Frankreich des Ancien Regime herrschte eine Dichotomie innerhalb der Rechtsprechung. Der Norden war vornehmlich vom germanischen Gewohnheitsrecht, welches von Region zu Region unterschiedlich war geprägt. (Der Versuch der Vereinheitlichung scheiterte) Wohingegen das Rechtswesen des Südens vom geschriebenen, antiken, spätrömischen Recht inspiriert war.
→ Rechtsstruktur im Süden: Es herrschte Testierfreiheit bei der Erbverteilung. Der Einfluss der Lehnsherren wurde durch die auf Seiten der Adeligen liegende Beweispflicht für Grundbesitz („nulle seigneurie sans titre“) stark eingeschränkt. Im Süden Frankreichs lebten vor allem freie Bauern, welche eigene Archive betrieben und Rechtsfragen nach eigenem Prozessrecht klärten: „kollektive Handlungsfreiheit der Gemeinde“
→ Rechtsprechung im Norden: In den nördlichen Gebieten herrschte Realteilung im Erbe vor. Dies führte zu einer Parzellierung der Böden und zu ausgeprägtem Kleinbauerntum. Der Einfluss der Seigneurie war hier stark ausgeprägt, da hier von den Bauern der Beweis erbracht werden musste, dass niemand Herr der Bodens war. („nulle terre sans seigneurie“) Nördlich der Linie Bordeaux-Sedan (auch im Osten: Burgund) war die Verpflichtung zu Frondiensten die Regel und eine starke Stellung der Grundherren garantiert. Teilweise herrschte in diesen Regionen noch Leibeigenschaft.
Im Bezug auf das ganze Lande herrschte das Kleinbauerntum vor, jedoch reichte der Boden vielerorts nicht aus, um die eigene Familie zu ernähren, weswegen zusätzlich Einnahmequellen gesucht wurden. In der freien Zeit wendeten sich die Kleinbauern Web- oder Malerarbeiten zu.
1589 - 1789
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Verstädterung im Ancien Regime
→ Privilegien der Städte: Marktrecht, Rechtsprechung (ging im 17. Jahrhundert zurück), gewisse Selbstverwaltung
→ Die starke Hierarchie in den Städten [Zünfte (Handwerker), Kollegien (freie Berufe), Tagelöhner (Unterschicht) etc.: Redewendung vom „vivre bourgeoise“: „Bürgerlich leben heißt, dass man so viel Kapital hat, um nicht unbedingt arbeiten zu müssen“] sorgt dafür, dass sich Aufstiegschancen nur selten boten. Einzig zu Kriegszeiten war dieses Prinzip teilweise außer Kraft gesetzt.
→ In den größeren Städten vereinten die Finanziers, welche Steuerrechte gepachtet hatten große Macht auf sich und waren (finanz- und wirtschafts-) politisch sehr wichtig. Für ihre Dienste wurden die Finanziers oftmals nobilitiert. In der Gesellschaft waren diese Herren verhasst.
1600
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Halbpacht wird auch bezeichnet als Teilbau, Halbbau, Halbscheidwirtschaft, Halbteilwirtschaft oder Métayage (Frankreich).
Es handelt sich um ein Pachtverhältnis, bei dem der Grundeigentümer neben dem Boden auch Arbeitsgeräte und Saatgut stellt, während der Pächter lediglich seine Arbeitskraft einbringt. Der Pächter benötigt daher, im Gegensatz zur Vollpacht, nur sehr wenig Kapital. Der Pachtzins wird in der Regel in Anteilswirtschaft als Anteil des Ertrags berechnet. Dadurch sinkt der Anreiz zu Investitionen für den Pächter und den Eigentümer, da sie jeweils nicht voll von den, aus der Melioration entstehenden, Differenzialrenten profitieren (wie bei Vollpacht oder Gutswirtschaft). Die Bodenerträge in Agrarverhältnissen, in denen Halbpacht vorherrscht, fallen daher oft hinter solchen zurück, in denen Vollpacht die Regel ist. Die Abhängigkeit des Pächters vom Eigentümer wird nicht selten noch durch Verschuldung verstärkt.
1604
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Vorlesung:
Der finanzielle Aufschwung sorgt für den Abbau vieler Spannungen. Trotz dieser Konsolidierung existieren aber weiterhin Krisensymptome:
Einerseits ist die Zahl der Beamten durch die Käuflichkeit der Ämter enorm gestiegen. Oftmals war der Beamtenstatus mit dem Recht auf die Erhebung von Gebühren, materieller und immaterieller Korruption, persönlicher Steuerfreiheit und dem Recht auf Vererbung verbunden. Damit entstand ein großer Anreiz zum Erwerb von Ämtern, da diese nobilitierend wirkten und mit einem Sozialprestige fast auf Höhe von Adeligen einher gingen. O-Ton Asch: "Wenn der König ein Amt schafft, dann schafft Gott auch immer einen Trottel, der es kauft." (Verwaltungslaufbahnen werden in Frankreich noch immer hoch angesehen)
Zweitens versuchte der König diesen Beamtenstand zu verkleinern, jedoch war seine Position zu schwach um sich durchzusetzen. Als Kompromisslösung fungierte die 1604 eingeführte "Paulette". Diese stellte eine Abgabe der Amtsinhaber an den König dar, welche zu Lebzeiten zu bezahlen war, um das Recht auf die Erblichkeit des Titels zu erlangen. Die Paulette umfasste 1/60 vom geschätzten Amtswert. Die Einführung der Paulette führte zu einer größeren politischen Stabilität.